Landesschule erhält inklusiven Schulpreis des Landes
„Bewusstsein bilden – Barrieren in den Köpfen abbauen“ – so lautete das Motto des diesjährigen rheinland-pfälzischen Schulpreises für Inklusion, dessen Verleihung am Montag, den 25. März 2019 in Mainz stattfand.
Dieser Preis wurde zum dritten Mal in einer Kooperation zwischen Bildungsministerium, dem rheinland-pfälzischen Beauftragten für die Belange behinderter Menschen und der Sparda-Bank-Stiftung vergeben und zeichnet die Schulen aus, die sich in besonderem Maß für Inklusion verdient gemacht haben.
Beworben hatte sich in diesem Jahr auch die Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige Neuwied - überregionales Förder- und Beratungszentrum im Förderschwerpunkt Hören. Die Einrichtung engagiert sich seit vielen Jahren und sieht dabei einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Schaffung inklusiver Lebens- und Lernbedingungen für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche.
Im Zentrum der Bewerbung stand die Darstellung des Beratungsangebots „Gutes Hören für alle – pädagogische Raumakustik“. Gemeint ist hiermit die Bemessung, Beurteilung und Verbesserung von Unterrichtsräumen hin zu einer angenehmeren Akustik und einem erhöhten Sprachverständnis. In diesem Bereich hat die Landesschule vor allem durch den Förderschullehrer Oliver Will in den letzten zehn Jahren eine Vielzahl von Verbesserungen an zahlreichen Unterrichtsräumen im gesamten nördlichen Rheinland-Pfalz, aber auch an der Landesschule selbst erreichen können. Davon profitieren neben den hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen auch alle hörenden Mitschüler und die Lehrkräfte. Auf diese Art und Weise kann der Mehrwert von Inklusion für alle Beteiligten unmittelbar spürbar werden, das Ziel jeder Maßnahme ist immer die Schaffung von verbesserten akustischen Bedingungen für alle.
Dieser Argumentation folgte auch die diesjährige Jury, die die Preisträger bestimmte. Im Beisein der Bildungsministerin Frau Dr. Hubig überreichte der Geschäftsführer des „Netzwerks Gleichstellung und Selbstbestimmung“, Johannes Schweizer, den eigens etablierten und mit 1000 € dotierten „Sonderpreis“ im Rahmen des inklusiven Schulpreises an Schulleiterin Ute Jung, die von Kolleginnen und Kollegen aus der Schule begleitet wurde.
Die Preisverleihung an eine Förderschule stellt insofern eine Besonderheit dar, da hiermit deutlich und offensichtlich wird, dass auch Förderschulen bzw. Förder- und Beratungszentren einen wichtigen Beitrag zum Thema „Inklusion“ und der Ermöglichung von Teilhabe leisten.
Die Landesschule sieht diesen Preis als Verpflichtung und Aufgabe, auf dem eingeschlagenen Weg voranzuschreiten und weiterhin auf allen Ebenen dafür zu sorgen, dass hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrem Förderort eine maximale und langfristige Teilhabe an allen Lebens-, Lern- und Bildungsprozessen ermöglicht wird.
Bernd Günter, Förderschulkonrektor
Lesen Sie auch den Bericht in der Rheinzeitung: Rheinzeitung-Neuwied vom 25.3.19